Neuer Artikel über den Chiemgau-Impakt und das Digitale Geländemodell (DGM 1) [auf Englisch]

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The Digital Terrain Model (DTM) and the evaluation of known and the search for new craters in the Chiemgau meteorite impact strewn field [Anklicken zum Herunterladen des PDF]

[Das Digitale Geländemodelle (DGM) und die Bearbeitung bekannter und die Suche nach neuen Kratern im Meteoritenkrater-Streufeld des Chiemgau-Impaktes]

Kord Ernstson * (2017)

*Faculty of Philosophy I, University of Würzburg, Germany, email:kernstsoneternstson.de

Abstract. – For several known and a few newly proposed meteorite craters in the Chiemgau meteorite impact strewn field the LiDAR data of the Digital Terrain Model DTM have been processed to reveal various maps and cross sections based on a high-resolution mesh down to 1 m and contour interval down to 0.2 m. The data processing highlights particular crater features that remain hidden in fieldwork and on conventional topographic maps and even may debunk mistaken structures.

Zusammenfassung. – Mehrere bekannte und einige neu vermutete Meteoritenkrater im Chiemgau-Impaktstreufeld wurden einem Daten-Processing des Digitalen Geländemodels DGM 1 unterzogen. Die resultierenden Karten verschiedenster Darstellungsweisen sowie frei wählbare Geländeprofile leiten sich aus hochauflösenden Rastern (1 m x 1m) der Topographie ab, wobei Höhenlinien-Abständen von 20 cm erzielt werden. Das Daten-Processing hebt ganz besondere Krater-Merkmale hervor, die bei gewöhnlicher Geländearbeit und auf üblichen topographischen Karten verborgen bleiben, und kann gegebenenfalls dazu dienen, einen Impakt-Ursprung zu widerlegen.

Content 1 Introduction – 2 The Chiemgau meteorite impact event 3 Data processing 3.1 Terrain imagery 3.2 Horizontal gradient 3.3 Data filtering 3.4 Cross sections 4 Examples 4.1 Small craters in the DTM 4.2 Peripheral depressions around small craters 4.3 Medium-sized craters in the DTM 4.4 Mistaken structures 5 A possible large-sized crater in the DTM 6 Discussion and conclusions 7 References Appendix

Quelle für die Abbildungen des Digitalen Geländemodells im Artikel: Geobasisdaten Bayerische Vermessungsverwaltung

Chiemgau-Impakt: Nachtrag zum Chiemsee-Tsunami

staffelbruch-titelNach dem Nachweis eines Impakt-Doppelkraters am Boden des Chiemsees haben diesem zugeordnete typische Tsunami-Ablagerungen in mehreren Kiesgruben der Umrahmung des Sees einen weiteren wichtigen Baustein im Verständnis der komplexen geologischen Verhältnisse nach Ablauf dieses gewaltigen Naturereignisses geliefert.

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Chiemsee-Tsunami: kreuzgeschichteter Diamiktit – und was noch übrig geblieben ist

Im Artikel über den neu entdeckten Aufschluss in der Kiesgrube Eglsee mit den Aufsehen erregenden Befunden zu einem gewaltigen Chiemsee-Tsunami im Zusammenhang mit dem Chiemgau-Impakt wurde begründet, warum es uns um eine rasche, etwas ausführlichere Publikation im Internet ging (bevor noch ein kurzer Abstract-Artikel vor wenigen Wochen auf der LPSC-Tagung in The Woodlands, Texas, vorgestellt wurde). Dass wir gut daran taten, zeigte ein erneuter Besuch in der Kiesgrube vor zwei Wochen. Der geotop-würdige Aufschluss ist in seiner wesentlichen Aussage zerstört worden, wozu vermutlich nur einige wenige große Baggerschaufeln genügt haben (Abb. 1, Abb. 2). Ob noch ein weiterer Kiesabbau erfolgt, der neue Strukturen freilegen könnte, scheint fraglich.

Kreuzschichtung Diamiktit Chiemsee Tsunamiwas übrig geblieben ist vom Tsunami-AufschlussAbb. 1. Vorher …. nachher.

was übrig geblieben ist vom Tsunami-Aufschluss Chiemgau-ImpaktChiemgau Impakt Tsunami Eglsee Kiesgrube KreuzschichtungAbb. 2 A/B. Nur noch ein Rest der bemerkenswerten Kreuzschichtung ist in oberen Teil erhalten. Immerhin hat die Kiesausräumung ein besonderes Merkmal der Blocklage in Form zweier Nester mit eine Anhäufung großer Blöcke vorübergehend freigelegt. Bilder anklicken zur Vergrößerung!

Immerhin war der Tsunami-Aufschluss noch zur Jahreswende in voller Pracht erhalten, und so konnten Forscher des CIRT bei einem  Fototermin den Geologen Dr. Darga aus Siegsdorf, bekanntlich kein Freund des Chiemgau-Impaktes, in der Kiesgrube antreffen.

So sehr die weitgehende Zerstörung des Aufschlusses zu beklagen ist, hat er doch dazu angeregt, in der Umrandung des Chiemsees nach weiteren Auswirkungen der vermutlich gigantischen Flutwellen mit resultierenden typischen geologischen Ablagerungen Ausschau zu halten. Hier sei soviel verraten, dass es sie in beachtlicher und reichlicher Ausführung gibt, worüber beizeiten zu berichten sein wird. Auch die Verfolgung der Spur des zur Diskussion stehenden Chiemsee-Gletschers und seiner Endmoränen gehört dazu.